Mit viel Engagement und Energie begaben sich ca 500 TeilnehmerInnen im Rahmen der Tagung "Qualitäts-Check" auf die Suche nach Qualitätspotenzialen. Wie? Mit meiner Bitte, die zentrale Qualitätsdimension ihrer Arbeit dynamisch zu betrachen und die konkreten Unterschiede bei der Qualität von der Zukunft her zu beschreiben. Gleichzeitig waren sie eingeladen herauszufinden, was denn anders ist, wenn die Qualität besser ist. Da war im Plenum schnell viel Kraft zu spüren, denn das Reden über das Gelingen bei Qualität wirkt meist recht energetisierend. Mit dem Sitznachbarn wurden dann noch Schritte zur Verbesserung der Qualität erarbeitet.
Qualität wird in vielen Fällen in einem "entweder/oder" betrachtet, hier ist sie hoch, dort gering und wieder woanders mittelmäßig. Dann folgen meist kausale Analysen, die die Ursachen von Qualitätsproblemen erfassen wollen. Ebenso folgen dann meist Schuldzuweisungen und die Abwärtspirale der Gesprächsatmosphäre beginnt und schränkt die Problemlösungskapazitäten ein.
Potenzialfokussiertes Qualitätsmanagement funktioniert anders: Sie fokussiert die Unterschiede der Qualität bei einer Dienstleistung oder einem Produkt, die ja permanent vorhanden sind, unabhängig davon, auf welchen Qualitätsniveau sich diese befinden. Qualität ist kein "entweder/oder" sondern ein "sowohl/als auch". Bei jedem Prozess, jedem "Sprint" und allen Resultaten ist es mal besser und mal schlechter. Mit dem Blick auf die positiven Unterschiede lassen sich die Potenziale für bessere Qualität weitaus besser erfassen. Die zentrale Frage ist hier nicht "was beeinflußt Qualität" sondern "was macht den Unterschied zwischen schlechterer und etwas besserer Qualität" (vor allem in der Zukunft) aus. Eine andere Art der Informationskonfiguration basierend auf aktuellem oder möglichen Gelingen, was Zuversicht und Ideen fördert. Dabei konkretisieren sich die konkreten Merkmale besserer Qualität und vor allem auch der entscheidende Unterschied bei den eigenen Anstrengungen und Aktivitäten. Die Selbstwirksamkeit wird hier gleich mitgeliefert, denn der Fokus richtet sich auf Aktivitäten, die bessere Qualität ermöglichen. Und Ermöglichen heisst, dass hier mehr genutzt werden kann. Dafür braucht es aber ein anderes Mindset, ein Mindset das auf aktuell und zukünftig Mögliches fokussiert und nicht auf das Fehlende, die Defizite und das Versagen bei der Qualität. Ein Unterschied, der einen Unterschied macht (um Gregory Bateson zu zitieren).
Bei den TeilnehmerInnen der Tagung war es hilfreich, haben viele nach der Session gemeint, e
rfreulich, DANKE! Ich konnte es nur ermöglichen, erarbeitet haben sie es selber.